"Es gibt viel Bewegung auf Kassels Straßen durch den internationalen und nationalen Fernbusverkehr, aber wohl keine Bewegung in Sachen Fernbusbahnhof,"" sagt Wehlheidens Ortsvorsteher Norbert Sprafke. Man frage sich, wann Stadtrat Nolda einen umsetzbaren Plan für den Fernbusbahnhof vorlege. Die Dynamik des Fernbusverkehrs erfordere eine baldige Lösung, um die betroffenen Stadtteile von den Belastungen durch den Fernbusverkehr zu befreien.

Die Busse behinderten die Flüssigkeit des Individualverkehrs und auch die Verkehrssicherheit sei nicht immer gegeben, wie Prüfaktionen der Polizei ergeben würden. Im Vordergrund stehe aber die Belastung durch Lärm, Gestank und Luftschadstoffe. Der Dieselskandal mache deutlich, dass die Verlegung des Standortes des Fernbusbahnhofs von brennender Aktualität für einen innenstadtnahen Stadtteil wie Wehlheiden ist und die Fernbusse aus dem Stadtteil herausgenommen werden müssen. "Fernbusse tragen zur Verdieselung der Stadtluft bei. Es dürfe nicht sein, dass Stadtluft frei macht, Stadtklima aber krank. Hier werde die Gesundheit der Anwohner beeinträchtigt", sagt Sprafke

Aus der Sicht Wehlheidens sei ein neuer Standort optimal, der den Stadtteil zügig entlaste, ohne an anderer Stelle neue Belastungen zu schaffen. Die Absicht der Stadt, einen neuen Standort für den Fernbusbahnhof umfassend neu zu erschließen, verzögere die Entlastung Wehlheidens um Jahre.

Zumindestens müsse überlegt werden, eine Zwischenlösung zu schaffen, die die Entlastung Wehlheidens zeitnah ermögliche, bis der neue Standort betriebsbereit sei. Wenn dies nicht möglich sein sollte, müsse dem Stadtteil zumindestens eine verbindliche Entlastungsperspektive vermittelt werden, damit deutlich werde, das Problem sei nicht vergessen. Im Übrigen sei aus anderen Städten bekannt, dass sich der Quasi-Monopolist Flixbus an den Kosten eines zentralen Busbahnhofs beteiligen würde.