Im Ortsbeirat Wehlheiden sieht man mit großer Sorge den Verlauf des Verfahrens zur Sanierung der Heinrich-Heine-Straße.
Mit Unverständnis reagiere man im Ortsbeirat Wehlheiden auf die Intervention verschiedener Naturschutzverbände auf das Vorhaben der Stadt, die Heinrich Heine Straße in eine anwohnerfreundliche und verkehrsberuhigte Straße umzuwandeln.
Wenn man auch in der Sache zu unterschiedlichen Bewertungen kommen kann, so sei doch zweifelhaft, dass die Verbände sich jetzt erst melden. Seit vorigem Frühjahr hätten die Verbände Zeit genug gehabt, die Baumfällung zu problematisieren. Es habe einen langjährigen öffentlichen Beteiligungsprozess gegeben, in dem sich Ortsbeiräte, Anwohner, Ausschüsse und Stadtverordnetenversammlung geäußert haben. Der Ortsbeirat Wehlheiden habe es sich nicht leicht gemacht und sich im Frühjahr 2018 mehrmals in öffentlicher Sitzung mit der Baumfällung beschäftigt und erst nach einer fachkundig begleiteten Begehung, in der fast jeder einzelne Baum bewertet wurde, zum Schluss einstimmig zugestimmt. Auch die Anwohnerversammlungen haben das Vorhaben positiv bewertet.
"Es war keine verdeckte Operation, sondern ein langjähriger öffentlicher Diskussions – und Abwägungsprozess mit allen Beteiligten, insbesondere auch den Anwohnerinnen und Anwohnern." Im Naturschutzbeirat wurden alle entsprechenden Verbände am Verfahren beteiligt. Wenn die Vertreterinnen und Vertreter der Verbände im Naturschutzbeirat nicht im Sinne ihrer Verbände entscheiden oder ihre Verbände nicht entsprechend einbeziehen, kann dies nicht zu Lasten der Verfahren gehen, in denen alle Schritte sorgfältig abgestimmt wurden. Die Verzögerung des Verfahrens sei fahrlässig und verhindere die überfällige Sanierung einer Straße im Sinne der Anliegerinnen und Anlieger um viele Jahre und setze die Gewährung von Fördermitteln des Landes aufs Spiel. Auch die Sanierung des Kanals bedeute einen ökologischen Vorteil.
Das Verhalten "dieser Herren aus Trendelburg und Kaufungen und sonst wo, die jetzt bestimmen wollen, was in Wehlheiden passiert," entwerte ihre Argumente, wenn man meint, diese nicht den öffentlichen Beteiligungsprozessen aussetzen zu müssen. Aber mit dieser Ignoranz gegenüber öffentlichen Beteiligungsprozesse werden auch diese entwertet. Ein rechtzeitiges Eingreifen in die Diskussion wäre immer gewünscht und sicherlich auch hilfreich gewesen. Auch andere, die meinen, sich jetzt empören zu müssen, waren in den Diskussionsprozessen in Ortsbeiräten und Anwohnerversammlungen nicht präsent. "Wer eine langjährige öffentliche Diskussion nicht mitbekommt oder ignoriert und deshalb nicht rechtzeitig reagiert, zeigt ein erhebliches Desinteresse an öffentlichen Angelegenheiten und ist am Ende entweder böswillig oder schlafmützig", so der Wehlheider Ortsvorsteher Norbert Sprafke.